17.04.2015

Eifel-Flugwetter 18.04.15

Kurzfassung


Ein sehr thermisches Wochenende mit kräftigem Wind aus NO bis Ost. Samstag grenzwertig, Sonntag nördlich der Eifel etwas moderater, gen Süden immer noch mit großer Vorsicht zu genießen.

Wetterlage + Flugaussichten Samstag und Sonntag 

(Grafik: wetter3)
Ein Hochdruckkeil hat sich über den britischen Inseln aufgeschwungen und beeinflusst am Wochenende das Wetter im Eifelraum. Auf der Ostseite des Hochs fließt kühle Polarluft heran, die sich bei kräftiger Sonneneinstrahlung bodennah im Tagesverlauf gut erwärmen kann. Das sind die Grundzutaten, die man für beste thermische Bedingungen braucht, weshalb manch einer bei solchen Aussichten gerne einen Hammertagalarm ausruft. Ich rate allerdings zur Vorsicht!

Das Hoch kommt mit einem recht kräftigen Druckgradienten daher, der vor allem im Süden Deutschlands, aber auch im Eifelraum zu spüren sein wird. Der Wind bläst stark mit 20, in der Höhe mit 25-30 km/h, was gepaart mit der kräftigen Thermik zu kräftigen Böen führen kann. Bodennah wird es dann recht turbulent zugehen. Erst oben raus sortieren sich die Thermiken, werden breiter und dann auch gut fliegbar. Wer es schafft, an solchen Tagen nach oben zu kommen und gute Linien unter den potenziellen Wolkenstraßen findet, kann im Flachland weite Strecken bolzen.

Wer es darauf anlegt, ist allerdings im Eifelraum nicht ganz so gut aufgehoben, weil der kräftige Wind die Thermiken zerreißt und den Einstieg schwer macht. Fluggebiete weiter im Osten (Richtung Rhön etc.) sind da mit etwas weniger Wind im Vorteil.

Vor allem am Samstag wird der Wind die Piloten in der Eifel arg beuteln und es könnte für viele ratsam sein, sich aufs Groundhandling zu beschränken. Am Sonntag, wenn der Wind etwas mehr auf Ost dreht, sieht die Lage ein klein wenig besser aus, wobei den aktuellen Modellläufen nach die Hochlagen der Eifel und südlich davon noch immer verblasen sein dürften. Nördlich der Eifel sind dann aber nutzbare Bedingungen zu erwarten. Basishöhen bis zu 1800m, bei Wolkenthermik auch darüber. (Achtung: 0°-Grenze um 1300m. Wer weit fliegen will, braucht gute Handschuhe!)

In jedem Fall ist das aber eine Wetterlage, bei der man größte Vorsicht walten lassen sollte. Piloten mit weniger Erfahrung empfehle ich, sich, wenn es der Wind erlaubt, lieber erst in der zweiten Nachmittagshälfte in die Luft zu schwingen. Dann hat sich die Luftschichtung sortiert, Thermiken sind eher ortsfest und breiter und bieten weniger unliebsame Überraschungen.


Anderswo fliegen

Die Alpen liegen am Samstag im Nordstau. Sattelfeste Streckenflugjunkies suchen sich am besten einen Startplatz in den östlicheren Mittelgebirgen (Harz, Rhön, Fichtelgebirge, Oberpfälzer Wald)

Weitere Aussichten

Das Hoch bleibt mit Nordströmung noch bis Wochenmitte wetterbestimmend. Weitere Entwicklung dann unsicher.

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